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Pârs' Wille

Buchappetizer

Llews Ablehnung und ihre hoffnungslose Lage stoßen Ella schrittweise in den Abgrund.

Für ein Ritual, das die Cáelánen in der entscheidenden Schlacht retten soll, ist der Krieger gezwungen, ihr beizustehen. Wird er sich dem Wunsch hingeben, seine Gefühle für Ella auszuleben? Im Dunkeln der Vision erhebt sich bereits ihr Erzfeind und rührt an dem Verlauf der großen Schlacht.

Der fünfte Teil der Kurzroman-Reihe, Pârs' Wille, ist in einer früheren Ausgabe, dem Fantasyroman Candhun: Schleier der Anderswelt, enthalten.

Ella ist gezwungen, mit Llew zusammenzuarbeiten, obwohl ihre Gefühle für den cáelánischen Spion sie innerlich zerreißen. Nun wird sich zeigen, ob die Zeit im Herzen des mystischen Waldes ihrer verletzten Seele helfen konnte. Lässt Llew seiner Liebe für Ella rechtzeitig den Raum, den die übermächtigen Emotionen fordern?
In diesem spannenden fünften Teil der Kurzroman-Reihe laufen die Pfade ineinander, alles ergibt am Ende einen Sinn oder bleibt ein mystisches Geheimnis.
Wie auf unserer Erde ist die Gabe jedes Einzelnen bedeutsam und bestimmt über die Geschicke der Wesen und ihre Welt. Tauche ein in die Welt Candhuns.

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Blick ins Buch

»Jedenfalls mussten wir zum zweiten Mal Späher abfangen, die dem Lager zu nahe gekommen waren«, fuhr Connair gerade fort, als Llew sich mit Ella zu ihnen setzte. »Korrigiere mich Llew, aber selbst wenn die Durier sich noch nicht komplett gesammelt haben, wie Sámwyn sagte, können wir nicht riskieren die Aufmerksamkeit ihrer Himmelspäher auf uns zu ziehen. Cûgûrins Druiden mögen talentiert sein, aber wir müssen davon ausgehen, dass die Gegenseite ebenso begabt ist.«
»Sie haben sich noch nicht komplett gesammelt und sind uns jetzt bereits zahlenmäßig ebenbürtig«, ergänzte Llew.
»Umso schneller sollten wir angreifen, bevor wir unseren Vorteil verspielen und uns am Ende ihre Nachzügler aufreiben«, setzte der Ältere nach.
»Warten wir mit dem Thema noch, Sámwyn ist bestimmt gleich zurück«, merkte Diurán an, bevor er sich erhob, um das Zelt, mit einer Kopfbewegung in Richtung des herunter gebrannten Feuers, zu verlassen. Runa sah nachdenklich zu ihrem alten Freund.
»Wo sind denn die Späher? Haben sie schon geredet?«
»Sie werden außerhalb des Lagers bewacht. Zum Glück haben Conalls Leute reagiert, bevor sie jemand in die Zeltstadt gebracht hat. Bis jetzt haben sie nicht geredet. Ich denke nicht, dass sie es ohne Weiteres tun werden.«
Llew bemerkte den Schatten, der über das Gesicht seines Vaters huschte, als er den Namen seines verstorbenen Bruders erwähnte. Ebenso entging ihm nicht Runas Blick, der eindeutig ihm galt und der Überlegung, wer sie dabei unterstützten sollte, die etwaigen Informationen von den Duriern zu beschaffen. Er fragte sich, ob sie damit versuchen wollte, ihn von ihrer Tochter fernzuhalten. Oder ob sie ihn damit strafen wollte, da sie zweifellos wusste, dass er zwar qualifiziert dafür, jedoch nicht Willens war, diese Aufgabe zu übernehmen.
»Vielleicht solltest du mit Sámwyn noch einmal etwas weiter abseits der Handelsstraße entlang –«.
»Nein«, unterbrach Ella panisch die Überlegung seines Vaters im selben Moment, in dem ihre Furcht unvermittelt Llews Gedanken durchdrang, »er kann nicht.«
»Er kann nicht?«, wandte sich Connair fragend Ella zu, da sie nicht weiter sprach. Ellas hochschießende Pulsfrequenz pochte ihm durch die Finger der Hand, mit der er ihre die ganze Zeit über umschlossen hielt. Aus Befangenheit sich erklären zu müssen, oder mehr aus Angst er könne sie loslassen?
»Ich kann es nicht. Wenn er mich nicht berührt, kann ich manchmal meine Gabe nicht kontrollieren.«
Diurán ließ krachend einen Stapel Äste auf einen Haufen neben der Feuerstelle fallen. »Dein Sohn ist ihr Fokus«, erklärte er mit seinem unverwechselbaren, flammenden Grinsen und nahm wieder Platz. »Er hält ihr Händchen nicht wegen seiner Abendplanung, sondern weil der Graue ihm den Kopf abreißt, wenn er es nicht tut. Wobei ich nicht sonderlich den Eindruck habe, dass er bisher Probleme mit der Pflichterfüllung gehabt hat, nicht wahr Freund Flinkfinger?«
»Vielen Dank mein Bester, das war wirklich sehr einfühlsam!«, grollte Llew über das Feuer hinweg.
»Nicht meine Gabe, empfindsamer Freund. Mein Metier sind die Flammen mit ihrer reinigenden Natur«, knisterte es höhnisch zu ihm zurück.
»Reinigend wie? Dann solltest du dringend mal ein Flammenbad nehmen!«
»Mutter Erde, Ruhe jetzt!«, fiel Connair mit schneidender Stimme dazwischen, »ist das wahr?«
»Hm, welcher Teil davon?«, fragte Ella indigniert.
Aus Diuráns Richtung erklang ein Prusten, dann antwortete Ellas Mutter, in verhältnismäßig besonnenem Ton.
»Ja, Ayrîn hat es mir erzählt. Ihre natürlichen Barrieren sind nahezu zerstört. Diese seltsame Verknüpfung mit deinem Sohn hat meiner Tochter, wahrscheinlich das Leben gerettet.«
Ellas zärtliche Gefühle für ihn überwältigten Llew ein weiteres Mal ohne Vorwarnung. Er reagierte instinktiv, indem er ihre Hand näher zu sich heranzog, und Ellas vorsichtigem Blick mit einem Lächeln begegnete. Dieser systematische Fehler, der sich da in seine Rechnung eingeschlichen hatte, nämlich die Potenzierung ihrer Empfindungen durch seine unwillkürliche Erwiderung, stellte sich schon seit ihrem Wiedersehen als extrem problematisch für ihn dar. Sobald er in ihre Augen sah, brachte ihn das einmal mehr, an diesem Tag, an seine selbst konzipierten Grenzen. Er fand sich in einer Situation wieder, in der sein körperlicher Ausdruck im grellen Kontrast zu seinen verbalen Bekundungen vom Vorabend stand. Daher war er froh, in der Gegenwart ihrer Mutter, Connairs und nach Diuráns gelungener Rede soeben, etwas schneller seine Kontrolle zurückzuerlangen, als die letzten Male zuvor.
»Dieser Umstand kostet uns wohl einen unserer besten Späher.«


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